DEUTSCHLANDFUNK KULTUR
Bettenburgen, triste Aussichten, Enge: Wer ins Krankenhaus kommt, findet sich oft in deprimierender Umgebung wieder. Das wirkt sich auf den Heilungsprozess aus, weiß die Architekturpsychologin Tanja C. Vollmer. Sie berichtet im Interview mit Ute Welty vom Deutschlandfunk Kultur über ihr Wissen und ihre Visionen. Ein Auszug: „Welty: In Corona-Zeiten, Sie haben es gerade schon angesprochen, ist manches Notkrankenhaus geplant, gebaut und dann auch wieder abgebaut worden. Inwieweit können wir denn jetzt die Chance nutzen, um nicht nur Betten unterzubringen? Vollmer: Ja, es wäre ein wundervoller Ansatz, wenn wir jetzt daraus lernen würden auch für die Krankenhausumgebung. Wir wissen ja schon längst, dass die Krankenhäuser, wie wir sie jetzt haben, irgendwann aussterben werden. Das sind unbewegliche Riesen, Riesenmaschinen, in denen sich Patienten sowieso verloren fühlen nach allen Berichten, die wir immer wieder abnehmen, und etwas schaffen, was wir dezentralisierte Krankenhäuser nennen, also mehrere kleine Notfallstationen, wo man schnell behandelt werden kann, und dann wirkliche Pflegeeinheiten, die müssen ganz andere Atmosphären kriegen, so was wie Heilstätten, was wir vielleicht aus der Antike, von früher kennen. (…)“